Zu allgemein die Allgemeinbildung, zu moralisch die Moralerziehung?
release_gqaklh6edjcu5jv76umaz5dh5q
by
Fritz Oser
2019
Abstract
Allgemeinbildung ist gerichtet auf verantwortliches Handeln von Betroffenen in Referenz auf einen universalistischen Kern. Ihr Ziel ist es, in Übereinstimmung von Urteil und Handeln soziale Gegebenheit zu verbessern. Es stellt sich die Frage, ob ein solches Programm konkretisierbar ist und ob nicht die implizite Moralisierung seiner Elemente dieses gefährden. Als mögliche Abwehr der erwähnten Gefahren wird in diesem Aufsatz a) die entwicklungspsychologische Fundierung der Erziehung vorgeschlagen; ihre Voraussetzung ist die Nachzeichnung verschiedenster kultureller Kompetenzen in ihrer je möglichen oder wahrscheinlichen Genese; b) die konkrete Partizipation und Verantwortungsübernahme von Schülern; deren Voraussetzung ist die Präsupposition, daß Kinder stets in der Lage sind, vernünftig an einer Gemeinschaft zu partizipieren. Allgemeinbildung ist somit nicht mehr bloß ein Ausweis für kulturelles Wissen, sondern für verantwortliches Handeln in der jeweiligen sozialen Situation. (DIPF/Orig.)
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